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Neues Storchennest auf dem Siloturm der Willsmühle Maier in Willsbach
Fünfsterne-Domizil für Adebar

Feuerwehrmann Peter Vollert sitzt auf dem Kommandoplatz des Hubrettungsfahrzeuges der Obersulmer Wehr und drückt auf den Steuerungsknopf. Surrend und langsam senkt sich der Korb der Drehleiter mit Albrecht Eberle von den Chorfreunden Willsbach,

Jürgen Walter vom Nabu Willsbach und Feuerwehrmann Christian Gruber vom Siloturm der Willsmühle. Albrecht Eberle und Jürgen Walter haben auf den stillgelegten Lüftungsstutzen des etwa 15 Meter hohen Silodaches ein komplettes Storchennest montiert. Uli Hartmann, der Vorsitzende des Obersulmer Nabu-Ortsverein, atmet auf. „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, gesteht er. Für die Montage des Storchennestes auf dem Silodach in schwindelnder Höhe ist aus Sicherheitsgründen trockenes Wetter Voraussetzung, so Hartmann. Die Nestmontage hat eine Vorgeschichte. Als im letzten Jahr Störche die Talaue am Obersulmer Rathaus aufsuchten, wurde es deutlich, „die sind auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, einem Storchennest“. Das alte ursprüngliche Storchennest im Zentrum von Willsbach, an der B39, auf dem „Storchenhaus“, dem ehemaligen Anwesen der Familie Sepbach, wurde zuletzt im Jahr 1956 bebrütet, weiß Uli Hartmann. Am alten Platz des Storchenhauses, steht heute ein großes halbrundes Gebäude mit verschiedenen Geschäften und Büros. Die moderne Plastik auf dem Dach, zwei Störche aus Stahl, verdeutlichen, dass hier einmal Störche genistet haben. Ältere Willsbacher erinnern sich nicht nur an das alljährliche Geklapper der Storcheneltern, sondern auch daran, wenn immer wieder mal „Räuberstörche“ ihre Angriffe gegen die Alteingessenen, die Willsbacher Störche, geflogen haben. „Wenn wir schon das Glück haben, dass sich jetzt wieder Störche für unsere Gegend interessieren, dann sollten wir denen auch eine Nistmöglichkeit anbieten“, sagt sich Uli Hartmann und hat die Idee zum Storchennest. Dabei denkt er sofort an den Siloturm der Willsmühle von Karlheinz Maier in Willsbach. Der ist sofort begeistert und einverstanden mit diesem Vorschlag. Die Mühle ist bereits seit längerer Zeit außer Betrieb. Hartmann und seine Nabu-Leute bauen nach exakter Vorgabe des Nabu das Nest mit einem Durchmesser von etwa anderthalb Metern. Den Untergrund, ein Holzgerüst, hat die Willsbacher Firma Holzbau Steinmetz gefertigt und gespendet. Dafür bedankt sich der Nabu recht herzlich. Auf dieses Holzgerüst wird ein Kranz von verflochtenen Haselnussruten montiert. Darauf eine Polsterung mit Holzwolle, etwas Heu und Holzhackschnitzel. Das mögen die Störche. Zum Schluss noch einige punktförmige weiße Markierungen, als Zeichen  von Storchenkot. Das auf diese Weise „präparierte“ Nest soll vorbeifliegende Störche zum Nisten animieren. Das neue Storchennest auf dem Siloturm ist montiert. Inhaber Karlheinz Maier freut sich über die „Zweckentfremdung“ seines Silos: „Jetzt fehlen nur noch die Störche. Ich freu mich schon darauf, wenn auf meinem Mühlendach die Störche klappern“.                                       (hlö)



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